Wappen der Familie Waser

Familienwappen Waser von Wolfenschiessen&Engelberg

Mit der Verleihung der Adelsdiplome für
Johannes Waser
am 3. Mai 1566 von Kaiser Maximilian ll
Vergabe des Familienwappens


Auszüge aus ‚Die Wappen der alten Geschlechter von Wolfenschiessen‘ von Dr. H.J.Achermann, erschienen 1977 im Buch ‚Wolfenschiessen‘, herausgegeben von der Kirchgemeinde Wolfenschiessen und vom Historischen Verein Nidwalden.

2. Das Wappenwesen in Nidwalden

Die im vorigen Kapitel skizzierte Entwicklung (der Wappen) lässt sich mit einigen Ausnahmen auch in Nidwalden nachzeichnen. Da der Hochadel fehlt, stammen die ältesten Wappen vom ansässigen Ministerialadel. Das Siegel der Edlen von Wolfenschiessen sei hierfür als Beispiel erwähnt. – Mit dem Erstarken der Eidgenossenschaft büsste der niedrige Adel immer mehr an Bedeutung ein. Seine Stelle übernahmen die freien Bauern, von denen sich einige zu den führenden Familien des Landes emporarbeiteten. Das gesteigerte Selbstbewusstsein dieser Leute manifestierte sich auch in der Annahme eines Wappens. Die beiden Adelsdiplome von Johannes Waser, das eine 1566 (mit der Bestätigung der ‚Freihaitten‘ und Privilegien aller 13 Schweizer Orte) von Kaiser Maximilian II. (1527-1576, von 1564 bis zu seinem Tod Kaiser des ‚Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation‘ und Erzherzog von Österreich), das andere von König Heinrich III. (1551-1589, Oberbefehlshaber der königlichen Truppen im dritten Hugenottenkrieg, 1571 bis zu seinem Tod König von Frankreich), geben Zeugnis davon, dass sich auch einzelne Nidwaldner Wappen verleihen liessen. Andere, und es dürfte der grössere Teil gewesen sein, legten sie sich selber zu. Letzeres wird nach 1648, der völligen Trennung von Kaiser und Reich, zur Regel. Seit 1800 führen praktisch alle Landleute-Geschlechter von Nidwalden ein Wappen.

3. Die Wappen der Wolfenschiesser Geschlechter


In dieses Werk wurden nur jene Geschlechter aufgenommen, die schon vor 1848 das Uerterrecht in einer der drei Uerten Boden, Oberrickenbach oder Altzellen besassen. …
Aufgrund dieser Abgrenzung ergeben sich 14 wappenführende Wolfenschiesser Familien; von den angeführten sind drei in Nidwalden gänzlich ausgestorben und zwar die Dillier im 18. Jahrhundert, die Uchsberg um 1900 und die von Wolfenschiessen zu Beginn des 17. Jahrhunderts. …
Ueber den Ursprung der verschiedenen Familien lässt sich nur wenig sagen. Von den heute noch existierenden alten Geschlechtern sind sieben seit jeher in Wolfenschiessen beheimatet. Dagegen erwarben die Blättler, aus Hergiswil stammend, 1625 Uerterrechte in der hiesigen Gemeinde. Die Dönni wurden 1583, die Waser 1564 hier Uertner. Sie stammen ursprünglich aus Engelberg. Schliesslich kamen die Mathis um 1700 aus Dallenwil nach Wolfenschiessen. Einen Sonderfall stellen die Niederberger dar. Anfänglich Uertner von Wolfenschiessen, zogen einige 1501 nach Dallenwil. Später starb in Wolfenschiessen das Geschlecht aus und wurde hier erst 1718 von Dallenwil aus wieder neu eingepflanzt.

5. die Wappen im Besonderen


Waser: In Rot ein silbernes, springendes Einhorn auf grünem Dreiberg, begleitet oben rechts von einem goldenen, sechszackigen Stern, oben links von einem silbernen Kreuz, unter den Vorderhufen von einem goldenen, wachsenden Mond. Das Adelsdiplom für Johannes Waser vom 3. Mai 1566 von Kaiser Maximilian II. blasoniert das Wappen wie folgt: ‚Ein roten oder rubinfarben schildt. Jm grundt desselben ein grüener dreypukelter perg, der mitler die eüssern zween uberhöhendt, auf dem hindern unnd vordern stehendt für sich aufrechts, zum sprung geschickht, ein weiss oder silberfarb ainhorn. Im hindern obern egg ein weiss Creütz unnd im obern vordern egg ein gelber sechsegkheter Stern, vornen im vordern thail des schildts ein halber gelber Mondschein, die egkh uber sich gekhert.‘
Die Helmzier wiederholt die Schildfigur: ein silbernes, wachsendes Einhorn. Silber und Rot sind die Farben der Helmdecke.


Zu erwähnen ist, dass im Wappen, welches Johann Waser im einkreisrunden Mittelstück des ‚Prunkzimmers‘ im Höfli ‚anno 1566‘ einlegen liess, der sechseckige Stern fehlt.


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